Mit dem neuen Vorsitzenden Bernd Wagner an der Spitze besuchte eine Delegation der Friedberger CDU das Institut für nachhaltiges Wirtschaften – Faktor 10 in der Alten Bahnhofstraße. Woher kommt der Name Faktor 10? Geschäftsführer Thomas Merten erläutert: „Unser Name und unser Selbstverständnis greifen die Idee der Dematerialisierung der Wirtschaft auf. Dematerialisierung bedeutet die deutliche Reduktion der durch menschliches Handeln verursachten Waren- und Rohstoffströme u.a. durch den Wandel von physischen Produkten zu digitalen Lösungen. Da gegenwärtig weniger als 20 Prozent der Menschheit mehr als 80 Prozent der natürlichen Ressourcen in Anspruch nehmen, müssen die reicheren Länder ihre technische Basis um mindestens einen Faktor zehn dematerialisieren oder ihre Ressourcenproduktivität entsprechend erhöhen.“ Da die ökologischen Folgen dieser Stoffströme nicht im Einzelnen bekannt seien, gebiete schon das Vorsorgeprinzip eine solche Reduktion. Dies gelte erst recht dort, wo die negativen Effekte der mit dem menschlichen Handeln verbundenen Stoffströme bereits erkennbar seien wie bei Ozonloch, Klimawandel und der damit einhergehenden Versteppung großer Landstriche. Als unabhängiges Forschungsinstitut für Ressourceneffizienz und nachhaltiges Wirtschaften wollen die Männer und Frauen um Thomas Merten einen Beitrag zur Steigerung der Ressourcenproduktivität um den Faktor 10 bis zum Jahr 2050 und zur gesellschaftlichen Umsetzung von Nachhaltigkeit leisten.

Einer der zahlreichen Forschungsschwerpunkte des Instituts ist die nachhaltige Entwicklung der Region. Viele Entwicklungspotenziale sind aufgrund beschränkter Mittel und Möglichkeiten für den Einzelnen nicht nutzbar. Durch regionale Zusammenschlüsse unterstützt das Faktor 10 – Institut Unternehmen und Organisationen in der Wahrnehmung ihrer Chancen und fördert die nachhaltige Entwicklung in der Region. Das Institut erforscht und erarbeitet integrative Nachhaltigkeitsstrategien für regionale Kooperationen und Netzwerke. Die Arbeit des Instituts wurde am Beispiel des Projektes „Zukunftsstadt Bottrop“ vorgestellt. Die zentrale Frage sei immer: Was macht die Stadt von morgen aus? Ob bei der Quartiersentwicklung, der Digitalisierung oder bei Verkehr, Wirtschaft, fairem Handel, bei Familie oder Bildung, Energie und Klimaschutz – in fast allen Bereichen steht die nachhaltige Stadt vor einer Vielzahl an Herausforderungen.

Zwischen den ForscherInnen Thomas Merten, Eva Howell, Nils Seidel, Thomas Gonka und Alexandra Horn von Faktor 10 und den Gästen der Friedberger CDU mit Bernd Wagner, Hendrik Hollender, Gerhard Bohl, Dieter Olthoff, Sybille Wodarz-Frank und Merle Ljungh entwickelte sich eine lebhafte Diskussion darüber, wie auch Friedberg die Ergebnisse aus dem Projekt ‚Bottrop 2030+‘ für seine Entwicklung nutzbar machen kann. Dabei wurden vielversprechende Ansatzpunkte erkannt, die die Friedberger CDU bei ihrer Arbeit berücksichtigen möchte.

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