Die CDU Friedberg sorgt sich um die heimische Artenvielfalt. Die intensiv bewirtschaftete Ackerbauregion rund um Friedberg sei relativ eintönig. Bäume und Sträucher gliederten die freie Landschaft lediglich entlang von Wetter, Usa und Straßbach. Auch entlang der Wirtschaftswege und Feldränder fehlten meist artenreiche Säume aus ein- und mehrjährigen Pflanzen. Zudem sei die biologische Vielfalt durch Klimaveränderungen immer stärker gefährdet.

Die CDU-Friedberg möchte dieser Entwicklung entgegensteuern und setzt sich für die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume für Tiere und Pflanzen ein. Sie hat für die nächste Stadtverordnetenversammlung einen Antrag eingebracht, um zusammen mit dem Jagdpächter Roman Lack in dessen 533 Hektar großen Feldjagdrevier Blühflächen anzulegen. Um natürliche Lebensräume zu erhalten und Flora und Fauna zu stärken, sollen auf städtischen, nicht befestigten landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen Wildkräuter eingesät werden. Die Befahrung dieser meist wenig genutzten Wirtschaftswege durch die Landwirte sei weiterhin möglich. Blühende Wegränder und Graswege seien wichtige naturnahe Strukturen in der freien Landschaft. Sie sind Lebensräume für Insekten und andere Kleintiere, aber auch für Feldhasen und Vögel. Vor allem auf den Wegseitenrändern soll sich ein Netz von dauerhaften Blühstreifen in den Feldgemarkungen entwickeln.

Dass die von der Friedberger CDU beantragten Maßnahmen in der Praxis funktionieren, zeigen Büdingen-Düdelsheim und Büdingen-Wolf. Dort wurden Graswege auf vielen Kilometern Länge abgefräst und eine Wildkräutermischung eingesät. So entstanden für Offenlandarten wie Feldhase und Rebhuhn, aber auch für Schmetterlinge, Insekten und Vögel neue Lebensräume. Sie stellen außerdem eine wichtige lineare Biotopvernetzung dar und bieten Wind- und Wetterschutz, vor allem in der winterkahlen Landschaft.

Ziel der beantragten Maßnahme ist laut CDU-Fraktionsvorsitzendem Olaf Beisel, Wildbienen, Faltern, Feldlerche und Rebhuhn aber auch Feldhamster, Hase und Reh einen Rückzugsort anzubieten. Die Pflanzensamen sind Nahrung für viele Vögel. Durch die Aussaat von heimischen und standortgerechten Wildkräutern wird auch den Pflanzen wieder die Möglichkeit der Ansiedlung gegeben. Durch die Auswahl verschiedener Pflanzen blühen solche Flächen während der gesamten Vegetationszeit und bieten vor allem im Spätsommer und Herbst, wenn sonst wenig blüht, den Insekten und anderen Tieren ein breites Nahrungsangebot. „Diese eigens angelegten Flächen fördern die biologische Vielfalt in der Wetterauer Agrarlandschaft“, ist sich Beisel sicher. Je größer die biologische Vielfalt, umso leichter sei auch die Anpassung an (klimatische) Änderungen und damit die Sicherung unserer Lebensgrundlagen. Nur ein intakter Naturhaushalt biete frisches Trinkwasser, saubere Luft, fruchtbare Böden, Roh- und Arzneistoffe, Erholungswert, aber auch eine bessere Anpassung an den Klimawandel. „Wir und die uns nachfolgenden Generationen sind auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt angewiesen!“, so Beisel abschließend.

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